31.10.10

NFL 2010: Week 7

New Orleans Saints-Cleveland Browns 17:30

Drew Brees warf vier Interceptions. Zwei davon wurden durch LB David Bowens zurück in die Endzone getragen. Browns-Rookie Colt McCoy feierte seinen ersten Sieg als NFL- Quarterback.


Kansas City Chiefs-Jacksonville Jaguars 42:20

WR Dwayne Bowe fing zwei Touchdowns und RB Thomas Jones erzielte mit 20 Läufen 125 Yards und einen Touchdown beim Sieg der Chiefs. Bei den Jaguars startete Todd Bouman für die verletzten Quarterbacks David Garrard und Trent Edwards.


Miami Dolphins-Pittsburgh Steelers 22:23

Nach einer Challenge von Miami nahmen die Schiedsrichter einen Touchdown von Ben Rothlisberger zurück. Der Quarterback hatte ein halbes Yard vor der Endzone gefumblet. Doch weil die Offiziellen im Videobeweis nicht erkennen konnten, wer den Ball erobert hatte, bekam Pittsburgh den Ball. Die Steelers erzielten daraufhin das siegbringende Field Goal. Jeff Reed traf aus 18 Yards 2:30 Minuten vor Schluss. Die Steelers haben in sechs Spielen nur sechs Touchdowns abgegeben.


Tennessee Titans-Philadelphia Eagles 37:19

Kenny Briggs erledigte die Eagles im Alleingang. Der Wide Receiver fing sieben Bälle für 231 Yards und drei Touchdowns. Das ganze erledigte er in den letzten drei Vierteln. Der Passempfänger war zwei Tage zuvor in einer Kneipenschlägerei verwickelt gewesen, weswegen Coach Mike Fisher ihn im ersten Viertel auf der Bank schmoren ließ. Die Titans, bei denen Kerry Collins den verletzten Quarterback Vince Young vertrat, scorten die letzten 27 Punkte. Bei den Eagles startete Kevin Kolb für den noch nicht ganz gesunden Michael Vick.


Baltimore Ravens-Buffalo Bills 37:34 n.V.

Nach einem 24:10-Fehlstart der Ravens stauchte Superstar Ray Lewis sein Team zusammen. Daraufhin erarbeiteten sich die Ravens eine 34:24-Führung. Doch die Bills konnten vier Sekunden vor dem Ende durch ein 50-Yard-Field-Goal von Rian Lindell ausgleichen. In der Verlängerung klaute Ravens-Star Ray Lewis TE Shawn Nelson den Ball. Danach sicherte Bill Cundiff mit seinem 38-Yard-Field-Goal den Sieg. Ravens CB-Star Ed Reed fing in seinem ersten Saisonspiel zwei Bälle ab. Sein QB Joe Flacco warf drei Touchdowns. Die Bills bleiben sieglos.


Carolina Panthers-San Francisco 49ers 23:20

Die Panthers feierten ihren ersten Sieg der Saison. Kicker John Kasey verwandelte aus 37 Yards das siegbringende Field-Goal 39 Sekunden vor Schluss. Kurz zuvor hatte Richard Marshall einen Pass von 49ers-Ersatz-Quarterback David Carr abgefangen. Carr ersetzte Starting-QB Alex Smith, der sich im ersten Angriff der zweiten Halbzeit verletzt hatte. Erst 1:53 Minuten vor dem Ende hatte WR Rookie David mit seinem zweiten Touchdown das Spiel für die Panthers ausgleichen können.


Tampa Bay Buccaneers-St. Louis Rams 18:17

Die“ Bucs“ machten die letzten 15 Punkte im Spiel und drehten einen 6:17 Halbzeitrückstand. Den entscheidenden Touchdown fing RB Cadillac Williams 10 Sekunden vor Schluss. Kicker Connor Barth verwandelte vier Field Goals. Quarterback Josh Freeman warf 212 Yards und erzielte einen Touchdown. Lions-QB Sam Bradford verbuchte zwei Touchdown-Pässe.


Chicago Bears-Washington Redskins 14:17

DeAngelo Hall fing in der zweiten Halbzeit vier Bälle von Jay Cutler ab und stellte damit einen NFL Rekord ein. Der Cornerback erzielte zudem mit seinem 92-Yard-Interception-Return-Touchdown den siegbringenden Touchdown.


Atlanta Falcons-Cincinnati Bengals 39:32

Bengals Quarterback Carson Palmer spielte endlich zumindest statistisch fehlerfrei. Er fand Terrell Owens, Chad Ochocinco und Jordan Shipley in der Endzone. Trotzdem reichte es nicht zum Sieg. Falcons WR Roddy White eroberte mit elf gefangenen Bällen 201 Yards und bejubelte zwei Touchdowns. RB Michael Turner erlief 121 Yards. Atlanta hatte zur Halbzeit bereits mit 24:3 geführt, Cincinnati machte danach 22 Punkte in Folge.


Seattle Seahawks-Arizona Cardinals 22:10

Beim Sieg der Seahawks verwandelte Olindo Mare fünf Field Goals und Quarterback Matt Hasselbeck warf einen Touchdown zu Mike Williams. Mit dem Sieg haben die Seahawks Platz eins in der NFC West übernommen. Die Cardinals, bei denen Quarterback Max Hall aufgrund einer Verletzung im dritten Viertel von Derek Anderson ersetzt wurde, fabrizierten fünf Ballverluste.


San Diego Chargers-New England Patriots 20:23

Die Chargers leisteten sich vier Turnovers in der ersten Halbzeit, zwei davon waren abstrus. Rookie WR Richard Goodman fing im Flug einen Pass und landete unberührt auf dem Boden. Danach feierte er seinen Catch, doch weil er nicht „Down by CONTACT“, also nicht von seinem Gegenspieler berührt wurde, war der nun freie Ball noch im Spiel und wurde von den Patriots erobert.

Auch Paul Oliver sah nicht gut aus. Der Spieler fing einen Rückwärtspass nicht und sah zu, wie der Ball vor ihm auf den Boden fiel. Doch da es kein Vorwärtspass war, gilt der Spielzug als Laufspiel und war noch nicht beendet, wie es bei einem Passspielzug gewesen wäre. Erneut eroberten die Patriots den Ball und führten nach drei Vierteln mit 20:3. Doch die Chargers erholten sich von ihren Fehlern und hatten das Unentschieden auf dem Fuß. Allerdings setzte Kris Brown, der den verletzten Nate Kaeding (Leiste) vertrat, ein 50-Yard-Field-Goal-Versuch 23 Sekunden vor dem Ende an den Pfosten.


Denver Broncos-Oakland Raiders 14:59

Bereits nach 15:30 Minuten führten die Raiders mit 31:0. Darren McFadden erlief in 16 Läufen 165 Yards und drei Touchdowns. Zudem fing er noch einen weiteren "TD". Die Raiders haben in ihrer Vereinsgeschichte noch nie 59 Punkte erzielt. Das Laufspiel eroberte mit 52 Läufen sensationelle 323 Yards.


Green Bay Packers-Minnesota Vikings 28:24

Schmerzhafte Rückkehr für Brett Favre nach Green Bay, wo er 16 Jahre seine Karriere verbracht hatte und für Aaron Rodgers, der Zukunft der Packers, 2008 Platz machen musste. Der Quarterback verletzte sich Anfang des dritten Viertels und warf danach drei Interceptions, was die Wende im Spiel bedeutete.


Dallas Cowboys-New York Giants 35:41

Der Topfavorit der NFC ist Geschichte. Die fünfte Niederlage im sechsten Spiel, dazu ein starkes Programm in den nächsten Wochen: Auch „Americas Team“ wird nicht im Super Bowl, der in Dallas ausgetragen wird, Heimrecht haben. Giants-QB Eli Manning stellte mit vier Touchdown-Pässen eine persönliche Bestleistung auf. Allerdings fanden zwei seiner ersten sechs Würfe den Gegner. Doch auch die schnelle 10:0 Führung reichte für Dallas, die im zweiten Quarter Tony Romo (Bruch linkes Schlüsselbein) verletzt auswechseln mussten, nicht. Es ist der schlechteste Start der Cowboys seit 1989. Die Giants-Running-Back liefen für 200 Yards. Passempfänger Hakeem Nicks fing erneut zwei Touchdowns.

28.10.10

NBA 2010/11 Vorschau: Eastern Conference

Atlantic Division

Platz 1: Boston Celtics

Story: O’Neal wird Grün
„Ich erinnere mich an 1985, als wir Bill Walton holten, und seine Verpflichtung uns an die Spitze der NBA brachte. Wir fühlen das Gleiche mit Shaquille O’Neal“, sagte General Manager Danny Ainge. „Wir haben eine der besten Front-Line der Liga und wenn Center Kendrick Perkins von seiner Knieverletzung im Februar zurückkehrt, dann haben wir die beste der NBA“, so Ainge nach der Verpflichtung des ehemaligen LA Lakers Star weiter. Der Center, der in der vergangenen Saison mit LeBron James in Cleveland zusammen gespielt hat, bringt sein Low-Post-Game mit nach Boston, was die Celtics seit Jahren nicht mehr hatten.
Zusammen mit einem weiteren O’Neal, Jermaine, der aus Miami kam, haben sich „die Grünen“ nach dem Karriereende von Rashard „Sheed“ Wallace unter dem Korb deutlich verstärkt. Und mit zwei echten Centern im Team könnte Coach Doc Rivers J. O’Neal auf seiner ursprünglichen Power-Forward-Position spielen lassen und damit Kevin Garnett noch weiter entlasten.
Dreierspezialist Ray Allen wurde zudem für zwei weitere Jahre verpflichtet. Er muss mehr Konstanz in sein Spiel bringen. Schwer wiegt dagegen der Verlust von Tony Allen. Der Verteidigungsspezialist hinterlässt eine Lücke in der Abwehr.

Star: Paul Pierce
Pierce ist noch immer einer der besten Small Forwards der Liga und das Gesicht der Celtics seit nunmehr 12 Jahren.

X-Factor: Defensive Rebounds
Nach dem Ausscheiden von Perkins in den NBA Finals 2010 dominierten die Lakers die Boards. Vor allem Shaq soll sich jetzt darum kümmern.

Sleeper: Luke Harangody
Der Rookie kommt von Notre Dame und ist vor allem im Angriff stark. 21,8 Punkte und 9,1 Rebounds holte er im letzten Jahr am College pro Spiel.

Fazit: Die Celtics und ihre Big-Three sind in die Jahre gekommen. Doch ein letzter, goldener Wurf ist für die Mannschaft, die erst in den Playoffs auf Touren kommen wird, noch drin.


Platz 2: Philadelphia 76ers

Story: Philly rüstet auf
Nach nur 27 Siegen im vergangenen Jahr wurde Coach Eddie Jordan durch Doug Collins ersetzt. Der 59-Jährige hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er aus einem „Verliererteam“ ein Siegerteam basteln kann. Der ehemalige TNT-Experte coachte allerdings zuletzt 2003 die Washington Wizards.
Collins hat ein sehr gut zusammengesetztes Team, das zudem intelligent verstärkt wurde: SF Andres Nocioni bringt das Kämpferherz und C Spencer Hawes das Inside-Game nach Philadelphia. Zudem gibt es mit Jason Kapono einen Dreierspezialisten. Dagegen ist Thaddeus Young in der Lage, seinen eigenen Wurf zu kreieren.

Star: Andre Igoudala
Vom Shooting Guard/Small Forward wird sein endgültiges Durchbruchsjahr erwartet. Gelingt es ihm nicht, wartet Evan Turner, der im Draft an Nummer zwei in diesem Sommer gezogen wurde, darauf, im nächsten Jahr zu übernehmen. Der Rookie war in der vergangenen Saison Topscorer der Big-East-Conference im College.

X-Factor: Elton Brand
Nach vielen Verletzungen kommt Brand langsam in Fahrt. Seine 13,1 Punkte und 6,1 Rebounds aus der vergangenen Saison sind aber noch steigerbar.

Sleeper: PF, C Marreese Speights
2009/2010 holte er in 16 Minuten acht Punkte und vier Boards.

Fazit: Die 76ers haben ein sehr variables Team. Mit einem starken Brand ist Platz acht drin.


Platz 3: New York Knicks

Story: Die Hoffnung lebt auch ohne James
Auf der Hochzeit von Carmelo Anthony blieb Spike Lee beinahe das Essen im Hals stecken. Der Schauspieler und Edelfan der Knicks hatte gerade den (Alp-)Traum von „Broadway King“ LeBron James verdaut, als Chris Paul verkündete: „Ich möchte, dass Anthony mit mir nach New York zu Amare Stoudamire kommt. Damit würden wir dann unser eigenes Trio bilden.“
Die Verpflichtung von Stoudamire war der letzte und teure Versuch, James doch noch zu überzeugen, an den Broadway zu kommen. 99,7 Millionen Dollar für fünf Jahre bekommt der Power Forward nun. Zuviel für einen Spieler, der als verletzungsanfällig gilt, so die Kritiker.
Doch mit Stoudamire kommt etwas in den „Big Apple“, was New York seit Patrick Ewing Anfang des Jahrtausend nicht mehr zu bieten hatte: Ein Gesicht, mit dem sich jung und alt identifizieren kann. Ein Superstar. „Die letzten beiden Jahre waren die schlimmsten meines Lebens“, beschrieb GM Donnie Walsh die erfolglose Jagd nach James, „doch jetzt versuchen wir ein Team zu bilden.“ In den Jahren zuvor hatte Walsh alles gegeben, um die vielen überbezahlten Spieler loszuwerden, damit Geld in die Kasse kommt.
Mit Spielmacher Raymond Felton wurde ein guter Pick-and-Roll-Spieler verpflichtet. Die Post-up-Qualitäten von Stoudamire dürften zudem Scharfschütze Danilo Gallinari mehr Platz für seine Dreier geben. Im vergangenen Jahr verwandelte er 186 und belegte damit Platz zwei in der NBA.

Star: Amare Stoudamire
Zum ersten Mal seit 2000/2001 haben die Knicks alle Dauerkarten verkauft. Der Grund: Stoudamire.

X-Factor: Defense
Wollen die Knicks wirklich irgendwann im Titelrennen eingreifen, dann sollten sie mit verteidigen anfangen, den “Offense wins games, Defense wins Championship.”

Sleeper: Anthony Randolph
Der Small Forward gilt als sehr talentierter Spieler. Seine 11,6 Punkte, 6,5 Rebounds und 1,6 Blocks in nur 22,7 Minuten sprechen für den großen und athletischen Randolph. Aufgrund von Verletzungen spielte er in der vergangenen Saison nur 33 Spiele für die Golden State Warriors.

Fazit: Viel Talent, hier zählt auch Center Timofey Mozgov dazu, in New York. Zudem einige interessante Verpflichtungen die in das System von Trainer Mike D’Antoni passen. Bleibt Stoudamire gesund, können die Knicks von den Playoffs träumen. Und sollte es schlecht in San Antonio laufen, vielleicht kommt Tony Parker im Februar per Trade an den Broadway.


Platz 4: New Jersey Nets

Story: Der General formt Männer
„Im nächsten Jahr kämpfen wir um die Playoffs, für die nächsten fünf Jahre um die Meisterschaft“, sagt Mikhail Prokhorov. Und damit das Team nicht wie in der vergangenen Saison (12 Siege) auseinander fällt, hat der Besitzer den „kleinen General“ verpflichtet. Trainer Avery Johnson steht für Härte, Disziplin und Defense. Und er verspricht: „Wir werden wie Männer spielen.“

Star: Devin Harris
Mit den Dallas Mavericks stand Harris zusammen mit Coach Johnson in den NBA Finals 2006. Seitdem sind seine Angriffsstatistiken gestiegen, seine Verteidigungsstatistiken dagegen gefallen. Er wird sich umstellen müssen. Interessant dabei: Es soll zwischen Johnson und Harris, der 2008 zum All-Star gewählt wurde, in Dallas Differenzen gegeben haben.

X-Factor: Dreier
Aus der einstigen Schwäche der Nets dürfte in diesem Jahr eine Stärke werden. Zieht Harris zum Korb, warten SG Anthony Morrow (45,6%, 5. Platz) und PF Troy Murphy (38,4%) an der Dreier-Linie.

Sleeper: Travis Outlaw
Der Small Forward soll die Problemposition der Nets lösen, bekam aber für viele Experten mit 35 Millionen Dollar für fünf Jahre einen zu teuren Vertrag. Der 25-Jährige spielte in der vergangenen Saison aufgrund eines gebrochenen Fußes nur 35 Spiele für die Portland Trail Blazers und Los Angeles Clippers. In der Vergangenheit hat er bereits einige wichtige Schüsse im 4. Quarter verwandelt.

Fazit: Die Nets haben noch viel Geld und Draft Picks in der Tasche und bereits jetzt ein gutes Mannschaftsgerüst. Für die Playoffs reicht es knapp nicht.


Platz 5: Toronto Raptors

Story: Ein Star geht, erneut
Was haben Vince Carter, Tracy Mc Grady und Chris Bosh gemeinsam? Alle wurden in Toronto zum Star. Ausgezahlt hat sich das aber für die Canadier nicht. Alle drei verließen das Team.
Nach dem aktuellen „Fall“ Bosh und dem Abgang von Hedu Turkoglu, der in Toronto überhaupt nicht zu Recht kam, befindet sich das Team im kompletten Umbruch. Einzig Andrea Bargnani und Jose Calderon sind länger als zwei Jahre im Team.

Star: Andrea Bargnani
Der Italiener ist jetzt der Anführer des Teams und muss endgültig beweisen, dass er ein Großer werden kann. In der vergangenen Saison steuerte er im Schnitt 17,2 Punkte und 6,2 Rebounds bei.

X-Factor: Leandro Barbosa
Der Brasilianer enttäuschte in der vergangenen Saison bei den Phoenix Suns, könnte aber mit Jose Calderon ein schnelles und wurfstarkes Angriffsduo bilden. Wollen die Raptors was reißen, brauchen sie viele Punkte von Barbosa.

Sleeper: Linus Kleiza
Der Litauer spielte vier Jahre bei den Denver Nuggets und ist nach einem Jahr in Europa zurück in der NBA. Er ballert viel von außen, besitzt aber mit 34 Prozent nur eine maximal solide Quote.

Fazit: Oh weh Canada! Es wird eine ganz lange Saison.



Central Division


Platz 1: Chicago Bulls

Story: Die Bullen stehen auf Jazz
Mit Carlos Boozer, Kyle Korver und Ronnie Brewer hat Chicago drei ehemalige Spieler der Utah Jazz verpflichtet. Während dabei mit Boozer endlich das Inside-Game in Chicago angekurbelt wird, soll Korver für süße Musik von „Downtown“ sorgen. Zudem besitzen die Bullen mit Spielmacher Derrick Rose, der 2009/2010 als erster Spieler der Chicago Bulls seit Michael Jordan All-Star wurde, Luol Deng und Yoakim Noah eine starke Mannschaft, die weit kommen kann.

Star: Carlos Boozer
Mit dem eigentlichen Small Forward, der aber wie zuletzt fast immer auf der Power-Forward-Position eingesetzt werden dürfte, befindet sich ein zweiter All-Star in der Mannschaft. Boozer holte 19,5 Punkte und 11,2 Rebounds pro Spiel in der vergangenen Saison, fällt aber die ersten fünf Wochen wegen eines gebrochenen Handgelenks noch aus.

X-Factor: Tom Thibodeau
Der neue Trainer gilt als einer der besten Strategen in der NBA, der immer sehr gut vorbereitet ist. Allerdings ist es seine erste Mission auf dem Chefsessel. 2009/2010 war er Co-Trainer bei den Boston Celtics.

Sleeper: Joakim Noah
Der Center hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt und ist jetzt durchaus ein Spieler, der nicht nur rebounden und blocken kann.

Fazit: Die Bulls haben die Mannschaft sehr gut verstärkt, auch wenn sie keinen der großen drei Topspieler in der Offseason nach Chicago holen konnten. Schwer könnte allerdings der Abgang von Kirk Heinrich wiegen. Der Point Guard wurde am Drafttag nach Washington getradet, um mehr Platz unter dem Salary Cap zu bekommen.


Platz 2: Milwaukee Bucks

Story: Die Zeit von Redd läuft ab
Michael Redd ist der Topspieler der Bucks. Doch seine Zeit läuft ab. Zum zweiten Mal in Folge konnte der Shooting Guard eine Saison nicht beenden. Um ein Debakel zu vermeiden, verpflichtete Milwaukee während der vergangenen Saison Jon Salmons. Der 30-Jährige nutzte seine Möglichkeit und bekam einen neuen Vertrag. Redd dagegen fällt noch bis zum Februar aus. Mit einem Trade könnten die Bucks 18 Millionen Dollar investieren.
Allerdings ist Milwaukee bereits jetzt extrem tief besetzt. Einzig die Center-Position macht Sorgen. Hier herrscht Andrew Bogut, der nur von gelernten Power Forwards ersetzt werden kann. Variabel dagegen sieht es auf der Power-Forward-Position aus. Luc Mbah a Moute ist ein guter Allrounder, Jon Brackman ein Kampfschwein und Ersan Ilyasova, der eine starke Weltmeisterschaft in der Türkei spielte, hat ein weiches Handgelenk von draußen. Rookie Larry Sanders wurde in der ersten Runde an Nummer 15 gedraftet und Drew Godon besitzt einen soliden Schuss aus der Mitteldistanz.
Neu in Milwaukee ist Corey Maggette. Der Small Forward soll die Bucks endlich an die Freiwurflinie bringen. Mit 19,8 Punkten belegte er in der vergangenen Saison Platz 18. Ersetzt wird der ehemalige Spieler der LA Clippers durch den besseren Teamspieler Carlos Delfino.

Star: John Salmons
22:8 Spiele gewannen die Bucks mit Salmons in der vergangenen Saison. Der Small Forward erzielte dabei 19,9 Punkte.

X-Factor: Andrew Bogut
Wenn fit, ist der Center einer der besten in der Liga. Er kann jeden Gegenspieler im Eins-gegen-eins verteidigen. Zudem ist der Australier ein guter Low-Post-Scorer. Doch ohne ihn hat das Team von Trainer Scott Skiles, der einen verteidigungsorientierten Basketball spielen lässt, sowohl hinten als auch vorne Probleme.

Sleeper: Ersan Ilyasova
Der Türke kann die Positionen „Drei“ bis „Fünf“ besetzen und ist mit seinen Würfen von außen sehr gefährlich.

Fazit: Mit Point Guard Brandon Jennings, der in seiner ersten Saison in einem Spiel bereits 55 Punkte erzielte, John Salmons, Cory Maggette und Andrew Bogut besitzt Milwaukee auf fast allen Positionen Spieler, die 20 Punkte machen können. Einzig Sorgen könnten die Distanzwürfe machen. Aber die Playoffs sind sicher.


Platz 3: Detroit Pistons
Story: Nur McGrady neu
Bei den Pistons hat sich, obwohl sie aufgrund von vielen Verletzungen in der vergangenen Saison erstmals seit 2001 die Playoffs verpasst haben, nicht viel verändert. Einzig Tracy McGrady sowie die Rookies Greg Monroe und Terrico White sind neu hinzugekommen.

Star: Richard Hamilton
Mit 18,1 Punkten war der Shooting Guard, der nur bei 46 Spielen auf dem Platz stand, in der vergangenen Saison Topscorer der Pistons. Traf dabei allerdings nur 41 Prozent aus dem Feld.

X-Factor: (Rotation) Guards
Mit Ben Gordan und Hamilton verdienen zwei Shooting Guards über zehn Millionen Dollar im Jahr, was in der NBA sehr untypisch ist. Beide spielten aber verletzungsbedingt unter ihren Möglichkeiten. Auch Point Guard Rodney Stuckey überzeugte seit dem Abgang von Chauncee Billups nicht. Zwei Fragen ergeben sich also: 1. Können die Pistons mit solider Wurfquote zu alter Stärke auf dieser Position finden? 2. Wer bekommt wie viele Spielminuten auf welcher Position? Bei einem schlechten Saisonstart wird ein Trade von „Rip“ Hamilton immer wahrscheinlicher. Viele Experten haben diesen Schritt bereits vor der Saison erwartet.

Sleeper: Greg Monroe
Der Rookie könnte auf der Center-Position Ben Wallace verdrängen. Er gilt als guter Passer mit hohem Basketball-IQ. Auf der Center-Hochburg Georgetown verbuchte Monroe 2009/2010 16,1 Punkte im Schnitt.

Fazit: Verletzungen hin oder her. Die Zeiten der Pistons sind vorbei. Sie verpassen die Playoffs.

Platz 4: Indiana Pacers

Story: Auch nicht in diesem Jahr
Die Fans der Pacers warten seit sechs Jahren auf eine positive Bilanz ihrer Mannschaft. Doch auch im siebten Jahr wird es damit nichts werden. Das Team befindet sich weiter im Aufbaumodus, könnte allerdings die Weichen für die Zukunft stellen. Die Verträge von Mike Dunleavy, Jeff Foster und T.J. Ford laufen aus. Trades werden erwartet.

Star: Danny Granger
Der Shooting Guard gewann im Sommer mit Team USA die Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in der Türkei. In der vergangenen Saison erzielte er 24,1 Punkte im Schnitt.

X-Factor: Darren Collins
Der Aufbauspieler kam von den New Orleans Hornets, wo er den zwischenzeitlich verletzten Chris Paul stark vertrat. In 37 Spielen von Beginn an holte Collison 18,1 Punkte und 9,1 Assists. Collins, der erst seine zweite Saison spielt, soll die lang ersehnte Lösung auf der Spielmacher-Position werden. Außerdem dürfte er zur zweiten Option im Angriff wachsen.

Sleeper: Tylor Hansbrough
Wegen einer Gehirnerschütterung konnte der Power Forward in seiner ersten NBA-Saison nur an 29 Spielen teilnehmen. Der 24-Jährige gilt als guter Scorer und Rebounder.

Fazit: Keine Chance auf die Playoffs.


Platz 5: Cleveland Cavaliers

Story: „Kein Neuanfang“
Schon vor dem offiziellen Abgang von Superstar LeBron James wurde Byron Scott als neuer Trainer vorgestellt. Von einem Neuanfang möchte der Trainer aber nicht reden, weil „die Spieler, die da sind, eine Siegermentalität besitzen.“

Star: Byron Scott
Der Trainer hat bereits die New Jersey Nets und die New Orleans Hornets aus den Tiefen der NBA geführt. Dieses Mal soll er den Untergang verhindern.

X-Factor: Die Positionen Shooting Guard und Small Forward
Einzig Antawn Jamison ist hier bekannt und als Scorer stark. Bei den anderen beiden „Dreiern“, Jamario Moon und Anthony Parker, liegen die Stärken eher in der Verteidigung. Und die Small Forwards Anthony Parker, Ramon Session und Danny Green sind eigentlich bessere Ersatzspieler.

X-Factor: J.J. Hickson
Der Power Forward wird in dieser Spielzeit deutlich mehr Minuten bekommen und könnte deswegen vor seiner „Coming-out-Party“ stehen. Er muss sich bei den Halbdistanzwürfen verbessern.

Fazit: Auch Byron Scott kann den Untergang nicht verhindern.



Southwest Division


Platz 1: Miami Heat

Story: Drei Stars suchen Team
2006 saßen Dwyane Wade, LeBron James und Chris Bosh am Tisch und diskutierten. Ziel war es, sich die Möglichkeit offen halten zu können, irgendwann einmal gemeinsam auf dem Basketball-Court stehen zu können. Und so beschlossen sie, ihre neuen NBA-Verträge mit der gleichen Laufzeit abzuschließen.
Vier Jahre später trafen sie sich erneut. Inzwischen waren sie zu den Superstars der Liga aufgestiegen. Sie werden verglichen mit den Größten aller Zeiten. Einer besser als der Andere und alle drei einzeln besser als jeder andere Spieler auf dem Free-Agent-Markt. Dieses Mal diskutieren sie, ob es möglich ist, gemeinsam die Welt zu erobern oder jeder endgültig seinen eigenen Weg gehen soll. Das Ende ist bekannt.
„Es geht nicht darum die Meisterschaft zu gewinnen“, sagt James, es geht darum „so viele Titel wie möglich zu holen. Das ist der Grund, warum ich nach Miami gekommen bin.“ Die drei Spieler werden schon jetzt mit den legendärsten Trios der NBA Geschichte verglichen: Larry Bird/Kevin McHale/Robert Parish; Magic Johnson, Kareem Abdul Jabbar, James Worthy; Michael Jordan/Scottie Pippen/ Dennis Rodman. Und nun also Wade/James/Bosh.
Nach den Stars wurde die Mannschaft zusammengestellt. Zydrunas Ilgauskas und Juan Howard wurden als Center verpflichtet. Mike Miller, der bis Ende Januar ausfällt, und Eddie House sollen für die „Dreier“ sorgen. In die Hand wird das Spiel, zumindest auf dem Spielbogen, Carlos Arroyo und Mario Chambers gelegt. Doch Wade und James werden sich den Ballvortrag wohl nur selten nehmen lassen.

Star: Dwyane Wade
Wie? Warum hier nicht alle drei Spieler stehen? Ganz einfach: Wade hat bereits seit 2003 in Miami gespielt. Es ist sein Team und das wird es auch bleiben. Und er ist der einzige der drei Superstars, der einen Titel gewonnen hat.

X-Factor: Chemie/Zusammenspiel
Wie wird es Bosh verkraften, nur noch die Nummer drei im Angriff zu sein? Und wie verkraftet es James, im Schatten von Wade zu stehen? Gibt es Eifersüchteleien zwischen den Topstars? Wie integrieren sie ihre Mitspieler? Klappt das Zusammenspiel? Drei Superstars machen noch keinen Champion! Beispiel gefällig? 1996: Es war Steve Kerr, der in Game 6 den Ball von Jordan, als dieser getrippelt wurde, bekam und von der Freiwurflinie den Wurf zum Titel versenkte. Nicht Pippen und auch nicht Rodman.

Sleeper: Pat Riley
Trainer Erik Spoelstra ist gerade einmal 39 Jahre alt. Was passiert, wenn er einen Fehlstart hinlegt? Wird Legende Pat Riley sich dann erneut auf die Bank setzen?

Fazit: Sie sind die Topfavoriten auf die Meisterschaft. Allerdings benötigen auch Superstars Zeit, sich aufeinander einzustellen.


Platz 2: Orlando Magic

Story: Vom Topfavoriten zum Außenseiter
Die Rufe nach der Meisterschaft in Orlando sind nach den Transfer-Tätigkeiten der Miami Heat und Los Angeles Lakers leiser geworden. Neu dabei ist Quentin Richardson. Der Small Forward soll Matt Barnes ersetzen. Er ist im Angriff sicherlich gefährlicher als sein Vorgänger. Ein Fragezeichen steht hinter seiner Verteidigung.

Star: Dwight Howard
Der zweifache „Defensive-Player-of-the-Year“ schwächelte in der vergangenen Saison im Angriff und fiel mit seinen 18,3 Punkten im Schnitt unter die 20-Punkte-Marke, die in diesem Jahr wieder anvisiert wird.

X-Factor: Vince Carter
Der Shooting Guard ist eineinhalb Schritt langsamer geworden. Zudem ist seine Trefferquote extrem inkonstant. Von ihm wird mehr erwartet.

Sleeper: Marcin Gortat
Der Center könnte auch als Power Forward eingesetzt werden und damit die „Twin Towers“ nach Orlando bringen. Folge dieser Strategie wäre, dass Rashard Lewis auf die „Drei“ rutschen würde. Eine Position, die er früher sehr gut ausgeübt hat.

Fazit: Es regnet weiter Dreier bei den Magics. Geheimfavorit.


Platz 3: Charlotte Bobcats

Story: Es lebe die Verteidigung
Die Bobcats hatten in der vergangenen Saison die beste Abwehr der Liga und gaben im Schnitt nur 93,8 Punkte ab. Auch in diesem Jahr wird die Mannschaft von Trainer Larry Brown und Michael Jordan, dem ersten Ex-NBA-Spieler, der ein Team besitzt, hart arbeiten und auf Verteidigung setzen. Sorgen macht die Point-Guard-Position. Shaun Livingston soll hier den nach New York abgewanderten Raymond Felton ersetzen.

Star: Gerald Wallace
Der Small Forward war der erste Spieler der Bobcats, der in das All-Star-Game gewählt wurde, obwohl Steven Jackson mit 21,1 Punkte pro Spiel Topscorer in Charlotte war. Wallace sammelte neben seinen 18,2 Punkten auch 10,0 Rebounds ein. Kein Small Forward der Liga war besser.

X-Factor: Clutch Spieler
Den Bobcats fehlt noch immer ein Spieler, auf den man sich in den entscheidenden Minuten verlassen kann. Beiden Stars fehlt es in dieser Phase an der nötigen Wurfsicherheit.

Sleeper: Matt Carroll
Der gefährliche Scharfschütze spielte seine beste Saison2006/07 in Charlotte. Damals traf der Shooting Guard 41,3% von der Dreier-Linie und erzielte 12,1 Punkte. Ein Jahr später traf er sogar 43, 6% seiner Distanzwürfe. Er könnte für die nötige Unterstützung von außen sorgen, wenn Jackson und Wallace zum Korb ziehen.

Fazit: Keine Verstärkungen und ein Verlust auf der wichtigsten Position im Basketball. Die Bobcats müssen um Platz acht extrem hart kämpfen.


Platz 4: Atlanta Hawks

Story: Neuer Coach, altes Team
Bei den Hawks hat sich nicht viel verändert. Joe Johnson hat einen Maximum-Vertrag unterzeichnet, bei dem der Shooting Guard 124 Millionen Dollar verdient. Neu ist Trainer Larry Drew, der Mike Woodson ersetzt. Der Verlust von Joe Smith könnte weh tun.

Star: Joe Johnson
Der Shooting Guard erzielte in der vergangenen Saison 21,3 Punkte, 4,9 Assists und 4,6 Rebounds pro Spiel. Er ist Herz und Seele des Vereins. Deshalb konnten sich die Hawks nicht leisten, den Spieler als Free Agent gehen zu lassen.

X-Factor: Center
Al Horford, der eigentlich ein Power Forward ist und gegen große, starke Center überfordert wirkt, wird erneut hier starten müssen. Zaza Pachulia und Jason Collins stehen als Ersatz bereit. Um in die Eliteklasse der NBA zu kommen, reicht das nicht aus.

Sleeper: Jeff Teague
Der Point Guard soll in dieser Saison das Zepter von Mike Bibby übernehmen. Bibby spielte in der vergangenen Saison ganz schwach und ist zudem ein schlechter Verteidiger. Allerdings machen ihn seine Distanzwürfe wichtig für das Team.

Fazit: Keine Veränderungen bei den Hawks. Da die Konkurrenz stärker geworden ist, sind die Playoffs mehr als in Gefahr.


Platz 5: Washington Wizards

Story: Die Wall-Show beginnt
Dieses Mal, so hoffen sie, haben sie alles richtig gemacht. Die Franchise, die 2001 Kwame Brown als Nummer eins im Draft zog, ging auf Nummer sicher, und nahm den Favoriten John Wall unter Vertrag. Der Point Guard verdrängt damit Gilbert Arenas auf die „Zwei.“
Die Mannschaft ist besser zusammengestellt als in der Vergangenheit. Mit Kirk Hinrich steht ein weiterer starker Guard zur Verfügung. Bei den Forwards streiten sich Josh Howards, der nach seinem Kreuzbandriss zurück ist, Al Thornton, Nick Young, Andray Blatche und Yi Jianlian um die zwei freien Plätze in der Startformation. Einzig die Center-Position macht Sorgen.

Star: John Wall
Er ist schnell, athletisch, smart und ein Leader. Der Spieler von Kentucky ist die Zukunft in der Hauptstadt.

X-Factor: Defense
Muss stark verbessert werden, wenn die Wizards um Playoff-Plätze kämpfen wollen.

Sleeper: Nick Young
Der Small Forward kann auch auf der „Zwei“ eingesetzt werden. Die Wizards erwarten von ihm in diesem Jahr den Durchbruch.

Fazit: Trotz Wall: Mit den Playoff wird es nichts.

27.10.10

NBA 2010/11 Vorschau: Western Conference

WESTERN CONFERENCE

Southwest Division

Platz 1: Houston Rockets

Story: Die Mauer ist zurück
Die chinesische Mauer Yao Ming ist nach seiner Fußverletzung wieder zurück und schon gelten die Rockets mindestens als Geheimfavorit auf die Meisterschaft. Allerdings darf Ming laut den Ärzten nur maximal 20 Minuten spielen. Dabei handelt es sich nicht um einen Durchschnittswert, sondern die Angabe bezieht sich auf jedes einzelne Spiel. Um den Center zu unterstützen, wurde Brad Miller verpflichtet. Seine beste Zeit hatte Center in Sacramento. Damals wie heute war Rick Adelmann Trainer.
Neben den Kolossen unter dem Korb besitzen die Rockets mit Aaron Brooks und Kevin Martin zwei schnelle Guards, die locker an jeden Abend 20 Punkte machen können.

Star: Luis Scola
Der Argentinier spielte bei der Weltmeisterschaft in der Türkei sensationell. Der Power Forward holte 27,1 Punkte im Schnitt und hatte damit 2,4 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Kirk Penney aus Neuseeland.

X-Factor: Yao Ming
Er kann jeden Center im Eins-gegen-eins stoppen und dominiert die eigenen Bretter.

Sleeper: Chase Budinger
Der Small Forward hat mit Shane Battier und Jared Jeffries starke Konkurrenz auf seiner Position. Allerdings ist Budinger im Angriff der Stärkste dieser Gruppe.

Fazit: Bleibt Ming gesund, heißt es: “Oh, we have a problem! Houston is coming.”


Platz 2: Dallas Mavericks

Story: Spielerrochade
„Es ist der erste Sommer seit Jahren, wo ich fit war und trainieren konnte“, sagte Tyson Chandler. Nur 96 von 164 möglichen Spielen hat der eigentlich als Ersatz für Brendan Haywood verpflichtete Center in den letzten beiden Jahren gespielt. Jetzt zeigt sich Chandler in einer starken Frühform. Sein Markenzeichen ist die Verteidigung: Er ist ein guter Rebounder und Blocker. Eine Lösung für das fehlen Inside-Game im Angriff der Dallas Mavericks ist aber auch Chandler nicht. Außer in den Pick-and-Roll-Situationen, die er mit Chris Paul bei den New Orleans Hornets zelebriert hatte, wird er den „Mavs“ unter dem Korb nicht weiterhelfen können.
Überhaupt wird es interessant zu sehen sein, wie Trainer Rick Carlise die Mannschaft auf dem Feld spielen lässt. Der Megatransfer im Februar, der Center Brendan Haywood, Caron Butler und DeShawn Stevenson nach Dallas brachte, verpuffte in den Playoffs. Doch gerade hier sollte vor allem Butler mit seiner Einstellung und Härte die Mavericks, die als weich gelten, mitziehen. Drei der letzten vier Erstrunden-Serien hat die Mannschaft von Besitzer Mark Cuban in den Playoffs verloren. Damit steht auch Rick Carlise, der in sein drittes Jahr geht, langsam aber sicher unter Druck.
Und in genau dieser Situation blickt man ganz genau auf die Aufstellung der Mavericks. Nowitzki ist dabei nicht das Problem. Allerdings kommen etliche Spieler nicht auf ihrer eigentlichen Position zum Einsatz. Caron Butler hat in der Vorsaison auf der Shooting Guard Position gespielt, obwohl er in Washington auf der Small Forward Position eingesetzt wurde. Auf der „Drei“ startete Shawn Marion, der zwar schon von der „Zwei“ bis zur „Fünf“ alles gespielt hat, aber sicherlich auf der „Vier“, der Nowitzki-Position, am Stärksten ist. Zudem ist es Carlise während der ganzen Saison nicht gelungen, Marion ins Spiel zu bringen, wenn er zusammen mit Nowitzki auf dem Feld stand. Er wurde meistens in der Ecke abgestellt und musste auf den Ball warten. Das ist für einen Spieler, der in der 7-Sekunden-Offense von Phoenix lange gespielt hat, ungewohnt und nicht seinen Stärken entsprechend.
Was also tun, Herr Carlise? Zum einen ist dort der Shooting Guard DeShawn Stevenson, auf den der Coach bisher nicht zurückgegriffen hat. Mit ihm im Spiel, kann Butler auf seine gewohnte Position rücken. Dafür würde Marion auf die Bank wechseln, oder Dallas muss versuchen ihn für einen Shooting Guard zu traden!

Star: Dirk Nowitzki
Wird in Amerika mit Larry Bird verglichen, einen der ganz Großen dort. Worüber die Amerikaner dabei so erstaunt sind: Nowitziki ist sieben Fuß groß und kann von außen treffen.

X-Factor: Siegermentalität in den Playoffs
Dabei darf die Mannschaft aber nicht vergessen, dass man als Team stark ist. Zuletzt wollte jeder Verantwortung übernehmen, doch es war zu viel. Der Teambasketball und die intelligenten Entscheidungen in der richtigen Situation wurden verpasst.

Sleeper: Dominique Jones
Die Mavericks hoffen, dass er der neue Shooting Guard wird. Seine Stärke liegt im Angriff. Für die South Florida Bulls erzielte der Rookie in der vergangenen Saison 21,4 Punkte pro Spiel. Seine Dreier-Quote lag jedoch nur bei 31,1 Prozent.

Fazit: Die Mavericks kommen in die Playoffs. Ab dann sind sie eine Wundertüte.


Platz 3: San Antonio Spurs

Story: Der letzte Versuch eines Trios
Tony Parker spricht offen über den letzten Versuch der Spurs, einen Titel zu gewinnen. Der Point Guard befindet sich im letzten Vertragsjahr. Sein Ersatz scheint mit George Hill bereits gefunden zu sein. Ein schlechter Start der Spurs und ein Trade von Parker ist nicht unwahrscheinlich. Ein potentieller Abnehmer: Die New York Knicks.

Star: Tim Duncan
Dreifacher NBA-Finals MVP und zweifacher NBA MVP.

X-Factor: Manu Ginobili
Ist der Mann, der in den wichtigen Situationen den Ball bekommt und viele Spiele mit seinen wilden Würfen gewinnt.

Sleeper: Tiago Splitter
Der Center wurde 2007 von den Spurs gedraftet und ist jetzt bereit, den Schritt über den großen Teich zu wagen. Der Brasilianer, der in Spanien in der vergangenen Saison den MVP-Titel gewann, könnte der erste würdige Nachfolger von „Admiral“ David Robinson werden. Er ist der einzige Neuzugang bei den Spurs.

Fazit: Die Playoffs sind immer drin. Für den Titel wird es nicht reichen.


Platz 4: Memphis Grizzlies

Story: Wer klopft denn da an der Playoff-Tür?
Weil sie neun ihrer letzten elf Spiele verloren hatten, verpassten die Grizzlies in der vergangenen Saison die Playoffs. Dieses Jahr wollen sind nicht mehr kurz vor Schluss einbrechen.

Star: Rudy Gay
Der Small Forward hatte einen starken Sommer. Er wurde mit dem Team USA Weltmeister und unterzeichnete einen Maximum-Vertrag bei den Grizzlies, der ihm 82 Millionen Dollar in fünf Jahren bringt. In der vergangenen Saison holte Gay 19,6 Punkte pro Spiel.

X-Factor: Zach Randolph
Der Power Forward muss seine starke Leistung wiederholen, wenn die Grizzlies um die Playoffs kämpfen wollen. In der vergangenen Saison holte Randolph 20,8 Punkte und 11,7 Rebounds pro Spiel und wurde mit dieser Leistung erstmals All-Star.

Sleeper: Hamed Haddadi
Der Center hat mit Marc Gasol und Hasheem Thabeet zwar zwei Spieler vor sich. Doch Thabeet, der in seinem ersten Profijahr enttäuschte, könnte von Haddadi verdrängt werden. Der Iraner war bei der Weltmeisterschaft in der Türkei mit 20 Punkten pro Spiel auf Platz sechs der Scorerliste.

Fazit: Weil der Westen so stark ist, wird es für die Playoffs (knapp) nicht reichen.


Platz 5: New Orleans Hornets

Story: Wenn, ja wenn…
Der neue Generell Manager Dell Demps und Rookie-Coach Monty Williams hatten alle Hände voll zu tun in der Offseason. Ihr Star, Chris Paul, wollte den Klub verlassen. Doch das Konzept der Beiden soll den Spieler, der so schnell wie möglich um die Meisterschaft spielen möchte, überzeugt haben. Fragt sich nur wie lange es ruhig bleibt. Hauptsächliches Problem in der vergangenen Saison war die Verletztenmisere in New Orleans: Insgesamt verpassten die Hornets-Spieler 230 Spiele. Topscorer in der vergangenen Saison war Power Forward David West mit 19,0 Punkten pro Spiel. Er verpasste zum ersten Mal die 20 Punkte-Marke.

Star: Chris Paul
Ohne Ersatz für den Spielmacher gehen die Hornets in die neue Saison. Paul holte in der vergangenen Saison, in der er 37 Spiele aufgrund von Verletzungen nicht spielen konnte, im Schnitt ein Double-Double (18,7 Punkte und 10,7 Assists).

X-Factor: Peja Stojakovic
Auch der Schafschütze vom Dienst verpasste 20 Spiele. Wie wichtig der Small Forward für das Team ist, zeigte die Bilanz: Nur fünf Spiele konnten die Hornets in dieser Phase gewinnen. Insgesamt hat der Serbe von den letzten 328 Spielen 115 ausgesetzt. Wohl auch deswegen wurde Trevor Ariza geholt. Dessen Stärke ist allerdings eher die Verteidigung und nicht unbedingt der Distanzwurf.

Sleeper: Marcus Thornton
Der 2009/2010 an Nummer 43 gedraftete Spieler zeigte bereits in der Rookie-Saison was in ihm steckt. Gegen Cleveland machte er in einem Spiel 37 Punkte, 23 davon kamen im zweiten Viertel, womit er einen Klubrekord aufstellte. In den 17 Spielen, die er startete, sammelte Thornton 19,8 Punkte pro Spiel ein.

Fazit: Nur wenn die Hornets fit sind, können sie ein Wort um die Playoffs mitreden.


Northwest Division


Platz 1: Oklahoma City Thunder

Story: Suche Center, finde Pleiß?
Gewaltig schlugen die Thunder in der vergangenen in der NBA ein und waren nur einen Center entfernt, die LA Lakers in der ersten Runde zu besiegen. Nenad Krstic, jener Spieler, der den Griechen Ioannis Bourousis bei einem Tespiel vor der Weltmeisterschaft gegen Serbien mit einem Stuhl beworfen hatte, ist zwar ein guter Rebounder, jedoch schwach in der Verteidigung. Zudem ist er eigentlich ein gelernter Power Forward. Und hier kommt Tibor Pleiß ins Spiel, der am Drafttag von New Jersey nach Oklahoma getradet wurde, allerdings erst im nächsten Jahr den Schritt über den Teich machen wird.
Solange haben Kevin Durant, Russel Westbrook und Co. Zeit zu beweisen, dass die 50 Siege keine Eintagsfliege waren. Überraschend verfügte das junge Team über eine starke Verteidigung. Sie hielt den Gegner bei einer Wurfquote von 48,3 Prozent. Platz fünf in der Liga.

Star: Kevin Durant
Als jüngster Spieler der NBA-Geschichte konnte Durant mit 30,1 Punkten den Scorer-Titel noch vor Kobe Bryant gewinnen. Zudem gelang es dem Small Forward fast zehnmal pro Spiel an die Freiwurflinie zu kommen.

X-Factor: Perimeter Shooting
Ist neben der Center-Position das zweite Problem der Thunder. Um es zu lösen, wurden Daequan Cook und Morris Petersen verpflichtet.

Sleeper: Cole Aldrich
Der Rookie-Center holte auf dem College für die Kansas Jayhawks in der vergangenen Saison 11,3 Punkte und 9,8 Rebounds und könnte in die Rotation rücken.

Fazit: Tolle Mannschaft. Sie ist jung, spielt Verteidigung und ist tief besetzt. Auch in diesem Jahr werden sie in den Playoffs stehen.


Platz 2: Denver Nuggets

Story: Anthony vor dem Abgang
George Karl saß auf seiner Couch zu Hause und schaute sich das Spiel seiner Nuggets an. Er war gezeichnet von seinem Kampf gegen den Krebs. Man sah ihm an, dass er lieber an der Seitenlinie stehen würde, um seinem Team zu helfen. Als die Nuggets auf die Verliererstraße gerieten, stand er auf, schaltete den Fernseher aus und ging wortlos aus dem Raum.
Denver war mit einer 42:21 Bilanz in die Saison gestartet, als Karl anfing gegen den Krebs zu kämpfen. Sein Vertreter, Adrian Dantley, gab alles, doch auch er musste ansehen, wie die Nuggets nur noch 11 von 19 Spielen gewannen. Die Nuggets hoffen, dass Coach Karl in der neuen Saison wieder 100 Prozent fit ist und an der Seitenlinie stehen kann.
Doch auch sportlich drückt der Schuh bei diesem Team, das seit Jahren nahe an den NBA Finals dran ist und es doch nicht erreicht hat. Point Guard Chauncey Billups verlor in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison seinen Shooting-Touch, Power Forward Kenjon Martin war erneut viel verletzt.
Damit aber nicht genug. Charmelo Anthony, der Superstar der Nuggets, besitzt einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2010/11. Eine Vertragsverlängerung hat er bis jetzt ausgeschlagen. Die Nuggets wissen, er wird wohl gehen, und haben mit Al Harrington bereits einen Nachfolger auf der Small Forward Position verpflichtet. Läuft es schlecht, könnte Anthony noch getradet werden.
George Karl wird sich dies ganz genau ansehen, denn ihm ist es in den letzten Jahren gelungen, den Star in die richtige Spur zu bekommen: Weg von Problemen außerhalb des Platzes und hin zu einem Spieler, der zumindest gewillt ist, zu verteidigen.

Star: Carmelo Anthony
In sieben Jahren hat Anthony mindestens 20,8 Punkte in einer Saison geworfen. 28,2 Punkte waren es in der vergangenen Saison. Allerdings traf Anthony nur 31,6 Prozent seiner Drei-Punkte-Würfe.

X-Factor: Defense
102 Punkte gaben die Nuggets in der vergangenen Saison im Schnitt ab. Platz 20 in der Liga.

Sleeper: Al Harrington
Mit guter Leistung könnte er den Abschied von Anthony forcieren.

Fazit: Wenn gesund, sind die Nuggets unter den Top 5 im Westen. Aber sie waren zu oft verletzt in den vergangenen Jahren. Die Playoffs, wenn auch knapp, werden sie dieses Jahr erreichen.


Platz 3: Utah Jazz

Story: Neue Pick-and-Roll-Duo gesucht
In den letzten drei Jahren verloren die Jazz immer gegen die LA Lakers in den Playoffs. Trainer Jerry Sloan schwingt nun seit 1988/89 das Zepter und hat nur dreimal die Playoffs mit seinem Team verpasst. Nach den Abgängen von Carlos Boozer, Kyle Korver und Wesley Matthews könnte es in diesem Jahr mit den Playoffs knapp werden.
Die Jazz haben aus dieser Situation heraus das Bestmögliche versucht und Al Jefferson, der von einer Kreuzbandverletzung zurückkommt, sowie Raja Bell verpflichtet. Power Forward Jefferson soll mit Spielmacher Deron Williams das neue Pick-and-Roll-Duo bilden und verbuchte bei den Minnesota Timberwolves 17,1 Punkte und 9,3 Rebounds pro Spiel. Bell ist zum zweiten Mal in Utah und soll die Problemposition Shooting Guard mit seiner starken Verteidigung und seinen Scharfschützen-Qualitäten lösen.

Star: Deron Williams
Williams ist kräftig, schnell, kann gut passen, aber auch selber punkten, indem er entweder zum Korb zieht oder von außen trifft. Er ist vielleicht der kompletteste Point Guard der Liga. Kredit bekommt er dafür eindeutig zu wenig.

X-Factor: Williams/Jefferson
Das Pick-and-Roll-Spiel ist die Mutter aller Spielzüge unter Jerry Sloan. Kann also das Duo in die Fußstapfen von Stockton/Malone und Williams/Boozer treten?

Sleeper: Gordon Hayward
Der Rookie besitzt einen guten Wurf von außen und könnte auf der Small Forward Position für Punkte sorgen. Auf dem College (Butler) sorgte Hayword in der vergangenen Saison für 15,5 Punkte pro Spiel und 8,2 Rebounds. Traf aber nur 29,4% seiner Dreier.

Fazit: Alles hängt vom Duo Jefferson/Williams ab. Die Playoffs sollten aber definitiv drin sein.


Platz 4: Portland Trail Blazers

Story: Streitfall McMillan
Nach zwei Jahren, in denen die Blazers mindestens 50 Siege feierten und zweimal in der ersten Runde der Playoffs scheiterten, sind die Erwartungen in Portland groß. Durch die Verpflichtung von Marcus Camby besitzt Portland, sofern denn alle gesund sind, drei Center, die in jedem anderem Team der Liga in der Starting Line-up stehen würden. Durch die Verletzung von Jeff Pedergraph, der LaMarcus Aldridge (17,9 Punkte pro Spiel 2009/10) Verschnaufpausen geben sollte, wird es immer wahrscheinlicher, dass Marcus Camby nach vielen, vielen Jahren wieder auf der Power-Forward-Position zum Einsatz kommen wird.
Verletzungen, insgesamt 13 Blazers-Spieler verpassten 331 Spiele, sind ein großes Problem der Mannschaft. Das Zweite soll Trainer Nate McMillen sein. Ihm wird vorgeworfen, dass er keine klare Linie habe und auch nicht die richtigen Veränderungen getätigt habe, als es in den Playoffs gegen die Phoenix Suns darauf ankam. Stattdessen sei er stur bei seiner Linie geblieben. Zudem soll er mit Point Guard Andre Miller mehrere Auseinandersetzungen gehabt haben.
Unruhe brachte auch Rudy Fernandez in die Mannschaft. Der Shooting Guard zeigte eine grottenschlechte Leistung während der Playoffs und forderte in der Offseason einen Trade. In der vergangenen Saison hatte er sich auch wegen zu wenig Einsatzzeit beschwert.

Star: Brandon Roy
Ist Herz und Seele der Mannschaft und war mit 21,5 Punkten pro Spiel Topscorer des Teams.

X-Factor: Greg Odon
Der Center verpasste 164 von 246 möglichen Spielen. Er gilt als großes Talent und könnte die Mannschaft einen großen Schritt weiterbringen.

Sleeper: Wesley Matthews
Matthews, der in seine zweite Saison geht, ist ein guter Scorer, der auch gut rebounden kann. Allerdings ist seine Verteidigung noch ausbaufähig.

Fazit: Die Playoffs werden die Blazers erreichen, doch für die zweite Runde wird es wohl erneut nicht reichen.


Platz 5: Minnesota Timberwolves

Story: Die zweite Chance
Nur zwei Spieler haben die ersten 16 Monate von David Kahn überlebt. Der Manager scheint sich bei seinen Neuverpflichtungen vor allem auf Spieler zu konzentrieren, die eine zweite Chance in der NBA benötigen. Neuling Michael Beasely konnte in Miami nicht die Erwartungen erfüllen, die in ihn gesteckt wurden. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er statt auf der „Drei“ auf der „Vier“ spielen musste? Darko Milicic, einst von den Detroit Pistons 2003 als zweiter Spieler des Drafts gezogen, hatte sich in der Autostadt den Spitznamen „menschliche Siegeszigarre“ eingeholt. Er kam nur auf den Platz, wenn die Pistons uneinholbar führten. Eigentlich wollte er nach Europa zurück, doch Kahn gabelte ihn auf. In der Offseason verloren die „Wolves“ mit Al Jefferson ihren besten Mann. Einen adäquaten Ersatz gab es nicht.

Star: Ricky Rubio
Hups, der spielt noch in Spanien und wird erst im nächsten Jahr zu den Wolves kommen.

X-Factor: 5 Freunde
Nur als seine geschlossene Einheit werden die “Wolves” in der NBA erfolgreich sein können.

Sleeper: Kevin Love
Love besitzt einen hohen Basketball-IQ, ist stark bei den Rebounds und im Passspiel. Der Power Forward beeindruckte bei der Weltmeisterschaft in der Türkei und könnte vor seinem Durchbruch stehen.

Fazit: Die New Jersey Nets der neuen Saison.



Pacific Division


Platz 1: Los Angeles Lakers

Story: Die gelbe Wand
Alles spricht über die kommende Super-Mannschaft aus Miami, doch auch der Meister der vergangenen zwei Jahre hat nochmals aufgerüstet. Mit Small Forward Matt Barnes und Center Theo Ratliff wurden nochmals zwei Defensiv-Monster verpflichtet. Vor allem Ratliff kann Paul Gasol auf der Center Position entlasten, solange der eigentliche „Fünfer“ Andrew Bynum noch wegen seiner Knieverletzung fehlt. Ersatz-Point-Guard Steve Blake ersetzt Jordan Farmer, was auch nicht gerade ein Verlust an Qualität ist. Ganz im Gegenteil.

Star: Kobe Bryant
Er gilt als der beste Spieler der letzten 10 Jahre. Noch Fragen?

X-Factor: Andrew Bynum
Mit einem gesunden Bynum auf der „Fünf“ wirkten die Lakers bereits in der vergangenen Saison unschlagbar.

Sleeper: Verteidigung
Bryant, Ron Artest und Barnes. Ein All-Star-Verteidigungsteam bei den Lakers.

Fazit: Beste Mannschaft im Westen.


Platz 2: Phoenix Suns

Story: Das Leben ohne Amare
Es war die Erfolgstory der vergangenen Saison. Amare Stoudamire und Steve Nash trieben nach dem All-Star-Game die gegnerischen Mannschaften mit ihrem Pick-and-Roll-Spiel zur Verzweiflung und ließen die Suns kurzfristig von der Meisterschaft träumen. Doch fünf Monate später gehen die Suns ohne ihren dominierenden Power-Forward Stoudamire in die neue Saison. Channing Frye und Hakim Warrick sollen den Stoudamiore mimen. Kein gutes Zeichen für die Suns. Neu dabei ist Hedo Turkoglu, der zwar auch als Power Forward eingesetzt werden könnte, was aber nicht die optimale Lösung wäre.

Star: Steve Nash
Einer der besten Point Guards der Liga. Er spielt sensationelle Pässe und kann scoren. Und das alles mit einer unglaublichen Geschwindigkeit.

X-Factor: Geschlossenheit
Nur als geschlossene Einheit können die Suns versuchen, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung, Stoudamire zu ersetzen. Auch wenn er kein guter Rebounder war, wird das die schwierigste Aufgabe für die Suns.

Sleeper: Brook Lopez
Der Center zeigte bereits in der vergangenen Saison erste Ansätze ein starker Spieler zu werden. Doch jetzt muss er den nächsten Schritt gehen. Denn nur er hat die Anlagen mit Nash ein kongeniales Pick-and-Roll-Duo zu bilden.

Fazit: Die Sonne geht unter in Phoenix. Die Playoffs sind knapp drin.


Platz 3: Golden State Warriors

Story: Face lifting
Alles neu in Golden State: Neuer Besitzer (Joe Lacob und Mandalay Entertainment CEO Peter Guber), neuer Trainer (Keith Smart) und neuer Starspieler (David Lee). Nach nur 26 Siegen bei 56 Niederlagen zeigten sich die Warriors in dieser Saison mit einem rund rum erneuerten Gesicht.
Power Forward David Lee, der für Kelenna Azubuike, Anthony Randolph und Ronny Turiaf aus New York kam, soll neben Andrei Biedrins unter dem Korb für Punkte sorgen. Gespannt kann man zudem auf das Duo Stephen Curry und Monta Ellis sein. Die beiden Guards sind blitzschnell und schussgewaltig. Allerdings könnte es zwischen beiden Probleme geben. Denn Ellis soll sich als Nummer eins im Team sehen und Curry nicht akzeptieren. Zudem sind beide Guards sehr klein, was Probleme in der Verteidigung mit sich bringt.

Star: Stephen Curry
Nach einer starken zweiten Hälfte hätte der Point Guard in der vergangenen Saison beinahe noch Tyreke Evens den “Rookie-of-the-year-Titel” vor der Nase weggeschnappt.

X-Factor: Identität
In der vergangenen Saison waren die Warriors mit 108,8 Punkten pro Spiel zwar die zweitbeste Angriffsmannschaft, ließen aber mit 112,4 Punkten die meisten Punkte in der NBA zu. Durch Lee und Biedrins kann man aber auch die Körbe etwas stärker dominieren. Allerdings würde das Spiel dadurch langsamer werden.

Sleeper: Brandan Wright
Der Small Forward verpasste die komplette Saison 2009/2010 aufgrund einer Verletzung, machte aber in der Saison davor 8,6 Punkte im Schnitt für die Warriors.

Fazit: Tolle Starting-Linup, die wenn alles klappt, um Platz acht mitkämpfen kann.


Platz 4: Los Angeles Clippers

Story: Das Feuer des Vinny N.
In Chicago vom Hof gejagt, ist Vinny del Negro die Hoffnung für eine Mannschaft, die in den vergangenen Jahren aufgrund von vielen Verletzungen, aber auch, weil viele Spieler den Verein als Durchgangsstation betrachtet hatten, keine war. „Er ist ein Motivator, der mit jeder Menge Feuer und Leidenschaft coacht“, sagt Baron Davis über del Negro. Außerdem sei er bei seinen bisherigen Trainerstationen immer konstant gesagten, fügte der Point Guard und zeigt sich entschlossen, dass del Negro der richtige Mann für die Clippers ist: Es sind die Sachen, die wir gebraucht haben.“

Star: Blake Griffin
Der Nummer eins Draft-Pick von 2009 verpasste die komplette erste Saison aufgrund einer Knieverletzung. Jetzt ist er wieder fit und soll den Clippers wieder ein Gesicht geben. Die ganze Mannschaft überschüttet ihn mit Lob, selbst die alten Haudegen wie Chris Kamen und Davis. Viel Druck für jemanden, der noch kein NBA Spiel bestritten hat.

X-Factor: Baron Davis
Der Point Guard ist Herz und Seele der Mannschaft. Seit der Saison 2007/08 hat er keine komplette Saison mehr gespielt. Dazu kamen viele lustlose Spiele hinzu. Doch mit der Ankunft von Blake Griffin wird auch er wieder Gas geben, oder getradet werden.

Sleeper: Eric Gordon
Der Shooting Guard war in der vergangenen Saison einer besten Shooter der Clippers. Nach einer starken Rookie-Saison 2008/09 schwächelte Gordon auch aufgrund von einigen kleineren Verletzungen. Insgesamt verpasste er 20 Spiele. Gordon hat die Anlagen, der Mann für die wichtigen Würfe zu werden.

Fazit: Die Clippers scheitern knapp an den Playoffs.


Platz 5: Sacramento Kings

Story: Der nächste Schritt
Die Zukunft der Scramento Kings landete im vergangenen Jahr. Mit Tyreke Evans drafteten die Kings das neue Gesicht der Franchise. Dazu holten sie mit Carl Landry einen starken Spieler für die Zone. Dafür gaben Sie mit Kevin Martin gerade den Spieler ab, der eigentlich der neue Star der Kings werden sollte. Die Mannschaft besitzt zudem mit Omri Casspi einen guten Scharfschützen.

Star: Tyreke Evans
Der Guard wurde nicht nur „Rookie of the Year“, sondern konnte sich gleichzeitig einen Platz neben drei der besten NBA Spieler aller Zeiten in den Geschichts-Büchern sichern. Neben Michael Jordan, LeBron James und Oscar Robinson war Evans erst der vierte Liga-Neuling, der in seiner ersten Saison mindestens 20 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists verbuchen konnte.

X-Factor: 2. Scorer
Zur Auswahl stehen Franciso Garcia und Carl Landry.

Sleeper: DeMarcus Cousins
Der Rookie Forward holte in der vergangenen Saison auf dem College für die Kentucky Wildcats 15,1 Punkte und 9,8 Rebounds. Er wurde an der fünften Stelle gezogen und galt für einige Scouts als der beste Spieler nach John Wall.

Fazit: Auch im fünften Jahr in Folge werden die Kings nicht in die Playoffs kommen. Es wird aber knapp.

24.10.10

NFL 2010: Das Wichtigste vor Week 7

Verletzungen:

Angeschlagen:

Atlanta Falcons: CB Dunta Robinson (Knie) ist fraglich.

Baltimore Ravens: TE Todd Heap (Schulter) ist fraglich.

Carolina Panthers: WR Steve Smith (Knöchel) spielt wahrscheinlich.

Cleveland Browns: WR Joshua Cribbs (Gehirnerschütterung) spielt wahrscheinlich, dagegen ist WR Mohamed Massaquoi (Gehirnerschütterung) zweifelhaft.

Dallas Cowboys: QB Tony Romo (Daumen der linken Hand).

Denver Broncos: WR Eddie Royal (Leiste) ist fraglich.

Green Bay Packers: CB Charles Woodson (Zeh) und WR Donald Driver (Quadriceps) können wahrscheinlich auflaufen. Dagegen ist LB Clay Matthews (Hamstring) fraglich gegen die Vikings. Er fehlte bereits in der letzten Woche.

Miami Dolphins: LB Karlos Dansby (Knie) kann wahrscheinlich auflaufen.

Oakland Raiders: QB Jason Campbell (Knie) ist fraglich.

Philadelphia Eagles: Michael Vick wird als Quarterback auflaufen, wenn er gesund ist. Er wurde als fraglich gelistet.

San Diego Chargers: TE Antonio Gates (Fuß) ist fraglich.

Tennessee Titans: QB Vince Young (Knie und Knöchel) ist fraglich.

Washington Redskins: TE Chris Cooley (Gehrinerschütterung) ist fraglich.


Fällt aus:

Indianapolis Colts: WR Austin Collie (Daumen, fehlt mindestens zwei Wochen)

Jacksonville Jaguars: QB David Garrard (Gehirnerschütterung)

Philadelphia Eagles: WR DeSean Jackson (Gehirnerschütterung)


Out of season:

Houston Texans: LB DeMeco Ryans (Achilles)

Green Bay Packers: TE Jermichael Finley (Knie)

Indianapolis Colts: TE Dallas Clark (Handgelenk)


Debüt:

Baltimore Ravens: S Ed Reed nach Hüftverletzung.


Starter Week 7:

Carolina Panthers: Matt Moore erhält den Vorzug.