Story: Die Vollendung der Wachablösung
„Sie haben auf diesen Moment gewartet und sie werden bereit sein“, sagt ESPN-Experte Stephen A. Smith. In der ersten Runde der Playoffs 2009/10 forderte ein junges und unbekanntes Team aus Oklahoma, das an Nummer acht gesetzt war, die großen Los Angeles Lakers, den Vizemeister der Vorsaison, heraus. Ein Spaziergang sollte es werden, doch es wurde es hartes Stück Arbeit für die Lakers, die sich am Ende mit 4:2-Siegen durchsetzen. Seit dieser Serie wusste jeder: den Thunder gehört die Zukunft gehört.
Mit 4:0-Siegen fertigte Oklahoma mit seinen drei Topstars Kevin Durant, Russell Westbrook und James Harden in der ersten Runde den amtierenden Champion aus Dallas ab. Ein weiterer Fingerzeig an die Konkurrenz. Und die Los Angeles Lakers? Sie haben überlebt. Einen neuen Trainer der kam, ohne das Superstar Kobe Bryant in die Suche involviert war. Eine erste Playoff-Runde gegen die Nuggets, bei der Metta World Peace – früher bekannt unter den Namen Ron Artest – sechs Spiele gesperrt war, weil er seinen Zweitrunden-Gegenspieler James Harden mit dem Ellbogen schlug. Und Paul Gasol sowie Andrew Bynum, die dem hohen Tempo des Gegners aus Denver Tribut zollen mussten und nach anfänglicher Dominanz im Angriff sich unter dem Korb immer weniger gegen Timofey Mozgov und JaVale McGee durchsetzen konnten. „Ich war nicht bereit zu spielen“, sagte Bynum nach Spiel drei und man möchte ihm entgegenhalten: „es sind die Playoffs!“
In dieser Serie geht es nicht darum, dass Metta World Peace Harden mit dem Ellbogen niederstreckte oder mit Derek Fisher eine Lakers-Point-Guard-Legende mit fünf Ringen an der Hand jetzt von der Bank der Thunder kommt. Selbst das Duell der beiden Topscorer – Kevin Durant, dreifacher Scorerchampion in Folge, gegen Bryant, 2-facher Scorerchampion – rückt ein bisschen in den Hintergrund. „Um ein Champion zu sein, musst du den Champion besiegen“, lautet ein beliebtes Zitat in Amerika, das in den beiden Tagen vor dem ersten Spiel oft zu lesen war und gleichzeitig die Wertschätzung für die amtierenden Champion aus Dallas zeigt. 2010, nach dem Sieg gegen die Thunder, holten sich die Lakers im Verlaufe der Playoffs die NBA-Krone. Doch die Zeiten haben sich verändert.
In diesem Jahr gelten die Thunder nicht nur als Favorit in dieser Serie, sondern in der kompletten Western Conference. Es geht um den nächsten Schritt, einen angeschlagenen, aber 16-fachen NBA-Champion aus den Weg zu räumen. Allerdings sind bekanntlich die angeschlagenen Gegner die gefährlichsten.
X-Factor: Russell Westbrook
In der erste Runde spielte der Point Guard der Denver Nuggets, Ty Lawson, die Lakers-Guards an die Wand und erzielte im Schnitt 19 Punkte bei einer Wurfquote von 51,4 Prozent. Was wird wohl Westbrook mit den Lakers machen? Denn er ist größer, kräftiger, schneller und gilt als treffsicherer als Lawson. Hinzu kommt, dass die Lakers auf der Guard-Position nur einen starken Verteidiger haben, der Kobe Bryant heißt. Wenn er seine Energie in der Verteidigung verbrennt, fehlt sie im Angriff. Wer soll also Westbrook verteidigen?
Sleeper: Metta World Peace
Der Small Forward gilt als einer der besten Verteidiger in der Liga und als „Drecks...“. Metta World Peace sollte man immer im Auge behalten, vor allem wenn es bei den Lakers nicht läuft.
Wissenswertes: Russel Westbrook traf nur 33 Prozent seiner Würfe gegen die Lakers in dieser Saison, Kobe Bryant nur 31.
Saison-Bilanz: 2:1 Oklahoma
Tipp: 4:1 Oklahoma