05.06.09

NBA: Finals Vorschau

Los Angeles Lakers vs. Orlando Magic


Story: Bryant vor Unsterblichkeit?


„Niemand kann ihn stoppen“, sagt Denvers Trainer George Karl, „selbst Jesus hätte Probleme.“ Kobe Bryant ist der „beste Closer seit Michael Jordan“. Drei Meisterschaften hat er bis jetzt gewonnen. Alle zusammen mit Shaq O’Neal, der die Lakers nach der Final-Niederlage 2004 Richtung Miami verließ. Seitdem fragt sich die Basketball-Welt: Kann Kobe Bryant den Titel alleine gewinnen? Dieses Jahr ist seine Chance. Im Gegensatz zum letzten Jahr kann Andrew Bynum spielen, auch wenn seine Leistung in den Playoffs alles andere als gut war. Und auch Trevor Ariza, der nach einer Verletzung sein Comeback in den Finals 2008 gab, ist dieses Jahr fit. Seine fehlende Spielpraxis war ihm damals deutlich anzusehen.

Tief war der Frust bei den Lakers, als man den Titel 2008 nicht gewinnen konnte. Ausgerechnet gegen den Erzfeind, die Boston Celtics, verlor man das Finale. Erlegt von einem der ihren: Paul Pierce. In Ingelwood, in der Nähe von Los Angeles, hatte er seine Basketball-Künste gelernt. Verhöhnt bei den ESPN Awards (ausgetragen in LA) von Moderator Justin Timberlake („Paul Pierce is from Inglewood, Inglewood always sound no good“). Es ist Zeit die Schmach vergessen zu machen. Es ist Kobe Bryant Zeit. Um im gleichen Atemzug wie Michael Jordan genannt zu werden, benötigt Bryant keine 6 Meisterschaften. Er benötigt nur eine. Eine die er ganz alleine gewonnen hat. Dies ist seine Chance. Und so fokussiert auf den Titel, wie in dieser Saison sah man ihn noch nie…


Orlando Offense vs. LA Defense: Alles startet mit Superman

Sollte es dem Center der Orlando Magic Dwight Howard gelingen, Andrew Bynum im eins gegen eins zu dominieren, wird LA Trainer Phil Jackson gezwungen sein, Howard zu doppeln. Folge: Die Scharfschützen Rashard Lewis und Hedu Turkoglu sind offener. Allerdings könnte Lamar Odom für Bynum in die Starting Linup kommen. Damit würde zwar Paul Gasol Howard verteidigen müssen, aber mit Odom auf Lewis und Ariza auf Turkoglu könnten die Scharfschützen Sichtprobleme bekommen. Nachteil dieser Lakers Startaufstellung ist die Gefahr, dass Paul Gasol zu früh in Foul Probleme kommen könnte. Vorteil dieser Strategie: Orlando müsste einen weiteren konstanten Scorer neben Howard suchen. Dieser könnte Mickael Pietrus sein.


Orlando Defense vs. LA Offense: LA das zweite Cleveland für Orlando?

„Lasst Bryant wie Lebron James punkten, aber macht die anderen Spieler zu“, könnte auch dieses Mal die Strategie von Orlando sein. Doch Vorsicht. Mit Paul Gasol haben die Lakers einen Power Forward, der aus der Halbdistanz konstant punkten kann. Unterstützen kann ihn sowohl Lamar Odom, als auch Trevor Ariza. Dieser scheint langsam auch offensiv eine immer wichtigere Rolle einzunehmen. Kobe Bryant hat eine bessere Unterstützung als Lebron James. Zumal mit Sasha Vujacic noch jemand auf der Bank sitzt, der ebenfalls „Dreier“ regnen lassen kann, dies aber bis jetzt nicht getan hat. Ganz so einfach alle anderen Spieler zu stoppen wie gegen Cleveland, wird es also für Orlando nicht.

Schlüssel für LA dürfte der One-Two Punch Bryant Gasol sein. Allerdings sind Gasols 12 Punkte bei 41% aus dem Feld und 8 Rebounds gegen Orlando ein schlechtes Zeichen, was seine aktuelle Playoff Ausbeute zeigt: 18 Punkt, 11,3 Rebs. pro Spiel.


X-Factor: Lamar Odom

„Immer liegt es an Odom“, werden die Lakers Fans jetzt sagen. Es zeigt die Verzweiflung. Gute, fast sensationelle Spiele wechseln sich ab mit unmotivierten Urlaubsausflügen. Die Lakers brauchen den „Anführer“ Odom.


Sleeper: Mickael Pietrius

Erzielt er wieder die 13,8 Punkte im Schnitt und trifft 47% seiner Dreier wie gegen Cleveland, sieht es verdammt gut aus für Orlando.


Wissenswertes:

- Bis jetzt hat keine Mannschaft in den Playoffs verloren, die auch in der Saison das direkte Duell für sich entschied (11/11, bei drei Spielen wo die Saison Bilanz ausgeglichen war)

- Seit dem 1985 das 2-3-2 Heimspielformat eingeführt wurde, hat die Mannschaft mit dem Heimvorteil 18 von 24 Finals gewonnen

- Finals Bilanz: LA 14/29, Orl: 0/1


Saison-Bilanz: 2:0 Orlando


LA Lakers

Orlando

Punkte pro Spiel

103

107,5

Wurfquote

40,6%

46,5%

3er Wurfquote

34,0

34%

Freiwurfquote

84,6

64,4%

Rebounds pro Spiel

40

47

Assists pro Spiel

16,5

19,5

Topscor in den beiden Spielen gegen Orlando war J. Nelson (27,5 Punkte, 58% 3er-Qoute). Der seit dem 2. Februar verletzte Point Guard könnte völlig überraschend in die Serie eingreifen. Oder ist es das typische Vorspiel vor einem Finale?


Prognose: Lakers 4:2

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